Beim lösungsorientierten Ansatz in der Pflege wird von dem Standpunkta ausgegangen, dass es hilfreicher ist, sich auf Wünsche, Ziele, Ressourcen und Ausnahmen vom Problem zu konzentrieren, anstatt auf Probleme und deren Entstehung.
Lösungsorientierte Pflege bedeutet, die „positiven Unterschiede“ zu erkennen und zu verstärken. Also das, was jetzt bereits besser funktioniert und passt und von dem gewünscht wird, es möge in Zukunft in noch stärkerem Maße so sein.
Lösungsorientierter Ansatz in der Pflege weiss dass
- positive Veränderungen von komplexen Situationen in kleinen Schritten geschehen
- wenig Information genügt, um die Wahl der nächsten Schritte zu treffen
- „Was macht jetzt schon den Unterschied zwischen besser/schlechter aus?“ entscheidet und nicht „wie ist es – wie kam es dazu?“
- das konkrete Handeln in kleinen Schritten verdrängt das „theoretisch umfassend Verstehen wollen“
- Unterstellung: Alle Beteiligten sind interessiert an positiven Veränderungen.
Die drei Grundaussagen der lösungsorientierten Pflege
- „Repariere nicht, was nicht kaputt ist!“
- „Finde heraus, was gut funktioniert und passt – und tu mehr davon!“
- „Wenn etwas trotz vieler Anstrengungen nicht gut genug funktioniert und passt – dann höre damit auf und versuche etwas anderes!“
Die sechs Merksätze zur lösungsorientierter Pflege für den Alltag
- Lösungen statt Probleme: „Nicht das Problemverständnis vertiefen, sondern erkunden, wie es ist, wenn es besser ist“.
- Interaktion statt isolierter Individualität: „Unser Verhalten entwickelt sich in der Interaktion mit anderen. In der Lösungsfokussierten Arbeit wird nicht über Meinungen, Glaubenssätze oder Werte diskutiert, sondern über beobachtbares Handeln“.
- Beachte und nutze das, was da ist – nicht das Fehlende: „Nicht die Lücke zwischen ‚Ist‘ und ‚Soll‘ ermitteln, sondern das, was – wenn auch nur selten – heute bereits etwas besser ist“.
- Die Chancen im Gestern, Heute und Morgen sehen: „Chancen in der Zukunft und im Heute zu überlegen, ist ein vertrauter Gedanke. Eher unüblich ist es, auch im ‚Gestern‘ bewusst das zu erkunden, was sich früher bereits als Chance zeigte – um auch das zu nutzen“.
- Einfache Sprache: „Statt langer, komplizierter, abstrakter und beeindruckend klingender Worte einfache Alltagsworte benutzen“.
- Jede Situation als speziell sehen – keine schlecht passende allgemeine Theorie darüber stülpen: „Offen und neugierig sich jedes Mal von neuem positiv überraschen lassen“.